Die Sanierung de baufälligen Gruftarkaden des Nürnberger St. Johannisfriedhofs kann in Angriff genommen werden. Der Bundestagshaushaltsausschuss gab in Berlin 700.000 Euro aus einem Denkmalschutz-Programm für das Vorhaben frei, wie der Nürnberger Wahlkreisabgeordnete Sebastian Brehm am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.
„Nach intensiven Bemühungen an vielen Fronten kann jetzt ein bedeutendes Baudenkmal unserer Stadt wiederhergestellt werden“, freute sich Brehm.
Vorgesehen sind die statische Instandsetzung und Restaurierung der Arkaden, die Restaurierung und Konsolidierung des dreiteiligen Aufsatzes und die Erneuerung des hölzernen Dachtragwerks aus der Nachkriegszeit mit einer nach historischem Vorbild. Die Gesamtkosten der Sanierung werden auf gut 1,6 Millionen Euro geschätzt.
Die steinernen Gruftarkaden wurden um 1860 nach Plänen des Nürnberger Stadtbaurats und Architekten Bernhard Solgers als dauerhafte Grablegen konzipiert und errichtet. Zur Anlage gehören vier Skulpturen, die Moses sowie die Apostel Petrus, Paulus und Johannes zeigen. Im Giebelrelief ist ein Auferstandener mit Maria und Johannes dargestellt.
Neben den Gruftarkaden war Solger in Nürnberg auch verantwortlich für Bau des städtischen Krankenhaues (1840-45), der Handelsgewerbeschule am Lorenzer Platz (1843-46), der königlichen Bank (1849), des Telegraphenamtes am Hauptmarkt (1872), diverser Torbauten (Färbertor, Marientor, Maxtor) und Brückenbauten (Heubrücke, Maxbrücke) sowie der Stadterweiterung der Marienvorstadt (1857).